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wandte sich zu mir und sagte: »Sie werden mir zugeben, daß es bei meinen Ansichten und als freie Amerikanerin hart ist, den Namen Tatiana de Gribojedoff zu tragen.«

»Vergessen Sie nicht, liebe Tatiana Feodorowna, wie oft ich Ihnen angeboten habe, diesen Namen zu vertauschen,« sagte der kleine dicke Herr und drückte wieder die Hand auf den vorspringenden Magen.

Da lachte die alte Dame laut. »Nein, wissen Sie, Gribojedoff oder Baschmakoff – das bleibt sich nun schon gleich. Ja, wenn Sie Washington, Lincoln oder meinethalben auch nur Brown oder Smith hießen, hätte ich’s mir überlegen können – aber so!«

Und beide, der alte Herr und das alte Fräulein, lachten über diese Neckerei, die immer wieder aufgefrischt wird, wenn Herr Baschmakoff alljährlich aus Archangel nach New York kommt, um seine Jugendliebe im Lande ihrer Wahl zu besuchen.

»Die Philippinen machen mir viel Sorge«, erzählte uns die russische Amerikanerin, indem sie auf eine neben ihr liegende Zeitung wies, »es ist offenbar notwendig, daß neue Truppen hingeschickt werden. Ich hoffe nur, daß das State Departement zu äußerster Energie in der Bekämpfung der

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Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/96&oldid=- (Version vom 31.7.2018)