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Prinz Friedrich-Eugen Montbéliard an Delphine.
Montbéliard, den 15. Dezember 1787.


Meine Sehnsucht siegt über meinen Stolz und meine Vernunft. Du bist allein. Ich bitte Dich, übergib meinem Reitknecht Deine Antwort auf meine Frage: Kann ich Dich sehen?







Prinz Friedrich-Eugen Montbéliard an Delphine.
Montbéliard, den 18. Dezember 1787.


„Ich ertrüge es nicht,“ sagst Du, „die Augen gehen mir über, wenn ich einmal aus der Burg ins helle Licht des Tages komme. Das Herz würde mir brechen, wenn ich Dich sehe –“

Wüßte ich nicht so sicher, daß niemand bei Dir ist – bei Gott, Delphine, ich könnte nicht anders, als an einen Nebenbuhler glauben!

Die Gespenster der Vergangenheit steigen vor mir auf. Gut, daß es ein Feld atemlos heißer Kämpfe gibt, in die ich mich stürzen kann.







Lucien Gaillard an Delphine.
Paris, den 11. Mai 1788.


Verehrte Frau Marquise. Was ich versprach, vergesse ich nicht. Wenn ich nicht schrieb, so darum, weil ich den Prinzen monatelang aus dem

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Lily Braun: Die Liebesbriefe der Marquise. München 1912, Seite 441. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Die_Liebesbriefe_der_Marquise_(Braun).djvu/447&oldid=- (Version vom 31.7.2018)