behalten hatten, und sie wußten, daß diese Leute Spitzbuben gewesen waren.
„Seid nur ruhig!“ sagte ein Floh des Laternenmannes. „Wir treffen alle zusammen im Haftlokal wieder. Sie sind schon verhaftet worden, weil die vielen Silbergulden, die sie ausgaben, Verdacht erweckten.“
Und ein Floh aus dem Löwenfell machte Zinnoberchen stark den Hof und tat sehr verliebt und versicherte, ihr bis ans Weltende folgen zu wollen. Als er aber von ihr seinen verliebten Willen erreicht hatte, sprang er vergnügt hoch in die Luft, kam aber aus der Luft nicht mehr zurück. Denn er war heimlich hinter den Plankenzaun gesprungen, wo ein Hühnerhaus stand, und dort ließ er es sich wohl sein bei den Flöhen der Hühner.
Die Laterne brannte noch, als es schon Tag wurde, und der Löwe, der Greis und Häcksel, alle drei schliefen fest und schnarchten wie besessen, trotzdem die Bäckerjungen auf Fahrrädern mit Körben und Säcken voll Brot an ihnen vorbeiradelten und ihr Morgenlied pfiffen.
Einmal aber versah sich einer der Bäcker aus Erstaunen über die drei Schläfer, so daß sein Rad an den Straßenrand stieß
Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/120&oldid=- (Version vom 31.7.2018)