zu den beiden von seinen Erfolgen bei den Frauen, will, daß sie mit ihm über die Scherze, die er mit dem Liebesleben und seinem eigenen Herzen treibt, lachen sollen.
Und Dagon lächelt sein allesverschlingendes Lächeln, wenn die beiden Frauen ihm ausweichen. Wenn die beiden Frauen anklagen, lächelt er und verschlingt ihre Anklagen. Wenn die beiden Frauen ihn morden wollen, lächelt er und verschlingt ihre Mordgedanken.
Er ist liebenswürdig, spaßhaft; er ist nie mürrisch. Er ist nur launenhaft verschlossen, wo er sich fürchtet zu sprechen, weil er sich bei aller lächelnder Offenheit nie ganz offen gibt.
Seine lächelnde Offenheit ist ein Abgrund, in den er die Offenheit der andern hineinlockt. Und er sieht lächelnd zu, wie Menschen in diesen stürzen, die er angelockt hat. Er lächelt und gleitet über die Angstblicke, die er sehen müßte, hinweg.
Welches ist das Schicksal, das ihn ereilen wird? Wo ist die Grenze, die seiner Unendlichkeit im Grausamsein gesetzt ist?
Seht, dieses sind die Blicke, die als einziges Leben aus den Augen Claudias starren. Will sie sein Ende erleben, und ist sie deshalb
Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/169&oldid=- (Version vom 31.7.2018)