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Ich sah zufällig über den Platz hin und bemerkte, daß ein Schutzmann eine junge Dame, die mit zwei Foxterrier den Fahrdamm überschreiten wollte, herübergeleitete, und daß die Dame, am Trottoirrand angekommen, ihr Portemonnaie zog, um den Schutzmann ein Trinkgeld zu geben.

Die Umstehenden lachten. Der vielbeschäftigte Schutzmann aber grüßte nur kurz und ließ die Dame stehen. Diese erkannte die Verlegenheit, in die sie den Schutzmann und die Umstehenden gebracht hatte, und darüber etwas ratlos, gab sie das Geldstück, das sie nun einmal in der Hand hielt, einer Blumenverkäuferin.

Diese meinte natürlich, die Dame wolle eines ihrer kleinen Moosrosensträußchen kaufen, und beeilte sich, ihr einen Strauß aus ihrem Korb zu geben. Indessen schritt aber die Kurzsichtige schon zum Eingang der Terrasse des Cafés. Die Blumenverkäuferin wußte nun nicht, wem sie das Sträußchen geben sollte, und gab es einem Herrn, der den Verkauf beobachtet hatte, und bat ihn, der Dame nachzueilen.

Der Herr lachte und holte die Dame gerade am Eingang des Cafés ein. Dort zog er höflich den neuen Strohhut, verneigte sich

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Max Dauthendey: Geschichten aus den vier Winden. Albert Langen, München 1915, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Geschichten_aus_den_vier_Winden_Dauthendey.djvu/255&oldid=- (Version vom 31.7.2018)