Seite:De Merian Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae 446.png

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außgestanden. Sihe besagten Hennenberger. Anno 1414. in dem Preussischen Krieg / haben die Polen in Preussen etliche schlechte Städtlein / und Castell / als Nidburg / Hoenstein / Allestein / Zirgon / Bischoffswerder / Risemburg / Creutzburg / und dieses Gutstadt / eingenommen. Das Schloß Helsberg hat der Bischoff Johannes im Ermeland / oder Varmia, beym König außgebetten / daß es / als Ihme / dem Bischoff / gehörig / nicht ist belagert worden.


Hammerstein /

Ein Städtlein in Pommerellien / nahend Schlochau gelegen. Es schreibet Cromerus lib. 31. daß die von Friedland / und Hammerstein / sich / umbs Jahr 1466. dem König in Polen ergeben / und der Feinde Besatzung / auß ihren Städten gejaget / welche / wegen der Tyranney ihres Gebietigers / Wladislai Damoborii, deß Castellans zu Naclo, abgefallen waren. Anno 1627. seynd zwey Schwedische Regiment zu Roß / und eines zu Fuß / so in Mechelnburg / und daherumb / unter Johan Streiffen / Maximilian Teufeln / und Ketteritzen geworben worden / im Hornung auffgebrochen und haben ihren Weg / zwischen Pommern / und der Marck / hinauff genommen / kamen über die Oder / erreichten Reetz / bemächtigten sich in Eyl eines Passes bey Satzig / vnd giengen gar gemächlich / von dannen / hieher nach Hammerstein / in Willens / so dann weiter in Pomerellien / und Preussen / wider den König in Polen / zugehen. Weil Sie sich aber sehr lang auff diesem Zug verweileten / kam endlich der Polnische General Koniecpolsky wider Sie an: belagerte das Städtlein Hammerstein / und das Schwedische Volck darinn / und beschoß es / wiewol es sonsten Polnisch ist / mit 18. Stücken. Der Hunger trieb endlich die Belagerten zur Auffgabe / deren die meisten in Polnische Bestallung genommen / und die übrigen dergestalt / daß Sie wider die Cron Polen nicht dienen solten / fortgelassen; die obernante drey Obristen aber gefangen worden seynd.


Heiligenpeil / oder Heiligpeil /

Ein klein unsauber Städtlein / in der Preussischen Landschafft Natangen und nicht fern vom Frischen Haff / zwischen Braunsberg / und Brandenburg / gelegen / so zuvor Schwantamest / das ist Heiligstätt / geheissen hat. Anno 1519. brante das Städtlein auß / wie auch Anno 1520. Anno 1571. verbrante man alhie acht Weiber / und darunter auch die Burgermeisterin.


Heilsperg /

Stadt / Schloß / und deß Ermeländischen / oder Varmischen Bischoffs / in dem Königlich-Polnischen Theil in Preussen / Residentz / Anno 1240. gebaut. Ligt an dem Wasser Alle / zwischen Gutstadt / und Bardenstein. Hat viel außgestanden / davon beym Hennenberger zulesen. Anno 1522. brante diese Stadt auß von eignem Feuer. Anno 1559. hielte man einen Dantz auff dem Schloß / darüber ein Feuer außkam / daß solches verbrann. Unter den Bischoffen dieses Orths / ist der Cardinal Stanisl. Hosius von Cracau / gewesen; der An. 1579. in Italia sein Leben geendet hat. Ihme succedirte Martin. Cromer. von Brietz der Polen Historicus / dessen in diesem Tractätlein offt gedacht wird; Er ist der Rechten Doct. gewesen / und deß Jahrs 1589. über Tisch gestorben. Auff Ihn hat Andreas Bathor / der Cardinal und König Steffans Bruders-Sohn gefolget.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae. Eigenverlag, Frankfurt am Mayn 1652, 2. Ausgabe um 1680, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Electoratus_Brandenburgici_et_Ducatus_Pomeraniae_446.png&oldid=- (Version vom 8.5.2023)