Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae: Schlochau
Ein nicht unbekandtes Schloß / in Pomerellen / nahend Conitz / und Tauchel gelegen / welches An. 1463. durch Verrätherey / den Polen bald wäre entzogen worden. Es seynd gleichwol die getreue Soldaten / so in der Besatzung gelegen / und das Schloß haben erhalten helffen / von dem Gebiettiger / oder Commendanten alda / alle hingerichtet worden: dessen Ursach beym Cromero lib. 25. Rer. Polon. zu lesen. Anno 1466. ist dieses Schloß / so an Grösse und Befestigung dem zu Margenburg / oder Marienburg / nicht viel weichet / wie besagter Cromerus [47] lib. 26. p. 568. bezeuget / von denen zur Stolpe in Pommern / mit Liste einbekommen; aber bald hernach / von den Polen durch grosses Glück / wieder erobert worden. Beym Micraelio, in seinen Pommerischen Geschichten / will sich zwar von diesem deß Cromeri Bericht nichts finden lassen: Hennenberger aber sagt / daß Anno 1462. etliche Dantzger dieses Schloß mit List eingenommen hätten: Anno 1466. seye Citzisitz / ein Ritter auß Pommern mit grosser Listigkeit auffs Schloß kommen / dem Orden zu gut solches einzunehmen / so aber zu nichte worden; wiewol Herburtus lib. 16. c. 15. die Geschicht anders beschreibe / solche ins Jahr 1475. setze / und den Pommerischen Hauptmann Martinum Sissovicium nenne / welchen die Polen / von dannen mit seinen Pommern / ins Solpische Gebiet vertrieben. Die Verräther hätte der König auß Polen begabt / daß sie ihm wiederumb zum Schloß (so des Teutschen Ordens bestes Schloß / nach Marienburg / gewesen / an den Gräntzen Pommerellien gelegen / so einen Convent gehabt habe:) geholffen hatten. Anno 1563. hat Hertzog Erich von Braunschweig / in seinem zuruck zuge / von der Olive / und dem Werder / längst der Weissel vor Schlochau über / nach Hammerstein / und folgends gen Neuen-Stettin in Pommern / seinen Weg genommen.