Seite:De Merian Frankoniae 026.jpg

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Altenberg.

Ein Meilwegs von Nürnberg gelegen / so die Burggraffen Anno 1306. umb 1402. Pfund Heller erkaufft haben sollen: wie in einer geschriebenen Verzeichniß stehet. Ist jetzt Marckgräfflich-Ohnspachisch / und etwan eine Veste gewesen / jetzt noch ein Burgstell / darinn sich Anno 1632. die Käyserlichen wider dem König in Schweden gewaltig verschantzt haben: wie drunten bey Nürnberg zu finden. Es sol solches Burgstell ein zugehöriges Ampt und Pfarr / oder gar ein Dechaney haben.


Altenstein.

Ein Dorff ein Meilwegs vom Würtzburgischen Städtlein Ebern gelegen / allda es eine Käyserliche Freyheit für mißthätige Personen hat.


Altorff.

Diese kleine Stadt sol so viel als ein altes Dorff heissen / dahin auch noch der Zeit viel Bauren gepfarret seyn / und die Marggräffische Bürgthannische (so eines unter den viel Haupt-Aemptern im Burggraffthumb Nürnberg / und welches Schloß Burgthann / ein halbe Meil ungefehrlich von Altorff gelegen / an die Burggraffen / von einem Edelmann / der Thanner genannt / kommen / und vorzeiten ein Pfältzisch nach Altorff gehöriges Lehen gewesen ist) Unterthanen / ihr Pfarrecht / und Kirchhof / oder Begräbnuß / allhie haben. Es ist Altorff vor diesem / wie allbereit angedeutet / ein Fürstlich Ober-Pfältzisch Ampt gewesen / darzu die beyde Dörffer / Bettenhofen / und Schwartzenbach gehören. Anno 1504. in dem Bayer-Pfältzischen Krieg / haben die von Nürnberg / dem Pfaltz-Graven / die Städte Altorff / Lauffen / und Herßbrug / eingenommen: und Anno 1521. hernach / einen Vertrag / mit beyden Herrn Brüdern / Pfaltz-Graff Ludwigen Churfürsten / und Pfaltz-Graff Friederichen / geschlossen: wie in einer geschriebenen Verzeichnuß / und dabey auch dieses stehet / daß eltiche vermeynen / weiln besagter Pfaltz-Graff Friederich / damals zu Nürnberg / an Geld gantz entblöst / er solchen Vertrag / daß der Stadt Nürnberg die eingenommene Oerter zu ewigen Tagen verbleiben solten / bey seinem Herrn Brudern befördert hätte. Folgends / haben die Herren von Nürnberg An. 1575. ein vornehme Schul / oder Gymnasium, allhie angerichtet / deren erster Rector Valentinus Erythraeus gewesen: Darauß Anno 1578. auff Zulaß- und Befreyung Käysers Rudolphi II. ein Academia, und endlich Anno 1622. auß sonderbarer Käyserlichen Gnad / Käysers Ferdinandi II. ein Universität worden / also / daß heutigs Tags in allen Facultäten (ausser der Theologia) Doctores, Licentiati, Magistri, Baccalaurei, und Poëtae, gemacht werden: und ward solche Universität den 29. Junii Anno 1623. mit grosser Solennität allda eingeführt: wie hiervon der Actus Publicationis Privilegiorum Doctoralium, etc. allhie / An. 24. im Druck außgangen / weitläufftig zu lesen: und darinn auch die Privilegia von Höchstgedachten beyden Käysern ertheilet / zu finden seyn. Es haben bey dieser hohen Schul / neben andern / gelehret / Edo Hildericus de Varel, Christianus Matthias, Georgius König / Johann Hartmann der H. Schrifft Doctores: Hugo Donellus, Obertus Cyphanius, Petrus Wesembecius, Scipio Gentilis, Conradus Rittershusius, Matthias Hubnerus, Andreas Dinnerus, Aegidius Agricola, Erasmus Vngepaur, Johann-Gerhardus Frauenburgus, Wilhelmus Ludvvell, Nicolaus Rittershusius,

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Franconiae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1648, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Frankoniae_026.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)