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Nein, das gieng nicht recht, zu so was war hier wohl nicht der richtige Ort.

Ich wollte mich sammeln und sah den düstern, engen Schacht empor. Gleich fieng’s mich wieder zu kitzeln an. Diesmal ganz anders. Die Finger glitten nur so übers Papier, während sie früher träge dahinkrochen und bei jedem Schattenstrich wie ein Lastwagen ins Papier drückten:

Rauchsäulen meines Schmerzes
Steigen qualmend
Zum heitern Firmamente,
Zum Himmel empor,
Wo unter blauer,
Sternengestickter Decke
Der wohnen soll,
Zu dem Priester und Gläubige,
Die Bettler und die Enterbten,
Elende, Nackte und Gefangene,
Die aus dem Paradiese Ausgestoßenen,
Zu dem die alten Weiber beten –
Und die Großen der Erbe.
Und neben mir
Dampft’s thurmhoch auf
Und wallt empor.
Die rauchige Flammensäule derer,
Die zum Himmel schreien.
Aus den Lachen geronnenen Blutes
Und sauren, heißen Schweißes,

Empfohlene Zitierweise:
Arnold Hagenauer: Muspilli. Leipzig 1900, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Muspilli_hagenauer.djvu/128&oldid=- (Version vom 31.7.2018)