ein Produkt des Mangels an edlem und reinen Qualitäten. Die übergöttliche Sphäre könnte gar kein Verhältnis zu dem Menschen besitzen, ohne ihn seiner transzendentalen Befähigung zu berauben, da letztere ja so einzig ist, um mitteilbar zu sein, so daß merkwürdigerweise eben durch die unüberbrückbare Entfernung das Subjekt derselben, wenn auch in umgekehrter Form teilhaftig wird.
7. Wenn wir von der Übersphäre auch hoch denken, so können wir dieselbe nur spekulativ erfassen. Eine menschliche Beziehung zu ihr ist nicht vorhanden.
8. Die Übersphäre schweigt ewig. Sie ist in den inneren Bestandteilen für immer unerkennbar und bildet den strikten Gegensatz zu den gemeinen theistischen Vorstellungen.
9. Selbst auf spekulativem Wege vermögen wir nur bis zur äußeren Grenze des Phänomens und nicht bis zum Kerne des Wunders zu gelangen. Alles weitere bleibt der Ausmalung durch die Phantasie überlassen. Ich persönlich beispielsweise denke mir die Übersphäre in Form einer Anzahl von Zentren, die in einem harmonischen Wandel und Wechsel von potentiellen Gefühlen und Anschauungen sich selig fühlen.
10. Unsere Erkenntnis erhebt sich einerseits über den Comlismus, welcher dort schweigt, wo die Philosophie ihr erhabenstes Siegel aufzudrücken hat, andererseits über den gemeinen Materialismus,
Helene von Druskowitz : Pessimistische Kardinalsätze. Herrosé Zimsen Verlag, Wittenberg o. J., Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Pessimistische_Kardinals%C3%A4tze_Druskowitz_Helene_von.djvu/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)