kurze Kämpfe von Jünglingen und Jungfrauen die Entscheidung zu Gunsten der einen oder der anderen Partei mit Leichtigkeit herbeiführen sollten. Statt dessen führt man in Wirklichkeit breite Massen gegeneinander, ohne jede Aussicht auf geistvollen Erfolg, da sonst nach pessimistischem Prinzip alle Männer alle Männer fällen und der Welt ein schnelles Ende bereiten müßten.
… Den Gipfelpunkt, welchen die skandalöse Dummheit des Mannes hier erreicht, besteht in der Anrufung des Herrgottes von beiden Seiten, vorausgesetzt, daß der Krieg, wie in Europa, meist zwischen Bekennern derselben Religion geführt wird. Dieser Unsinn erinnert an die Anekdote von den beiden Knaben, die in der Pariser „Grand opéra“ für einen stark beleibten Herrn im voraus zwei Stühle besetzen mußten. Eines Tages waren durch Versehen die gemieteten Plätze voneinander getrennt, so daß beim Erscheinen des Mäcen die Kunstknaben von verschiedenen Seiten ein Zeichen gaben …
18. Der Mann führt höchst unbescheidenerweise überall das große Wort und ist das schnatterhafteste aller Lebewesen. Was in dieser Beziehung an Frauen wahrgenommen wird, ist nichts als schwaches Zirpen und Lallen. Es fehlt sogar sehr auffallend an der Partizipierung der Frauen in den täglichen Geschäften und in den öffentlichen Dingen, weshalb die Welt- und Tagesgeschichte, weil hauptsächlich von Männern ausgefüllt, den bekannten öden Eindruck macht. Die
Helene von Druskowitz : Pessimistische Kardinalsätze. Herrosé Zimsen Verlag, Wittenberg o. J., Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Pessimistische_Kardinals%C3%A4tze_Druskowitz_Helene_von.djvu/25&oldid=- (Version vom 31.7.2018)