wiederzugewinnen und den Beweis zu liefern, daß euch das Ende eures Geschlechtes dem Fortleben desselben in Sünde und Schmach, in Geistesschwäche und totaler Abgestumpftheit der Sinne und des Geschmackes bevorzugenswert erscheint.
8. Wisset, daß die Ehelosigkeit aus bewußten und allgemein gültigen Gründen das vornehmste Zeichen für die geniale weibliche Verfassung ist, ja, daß sie das Genie der Frau selbst bedeutet.
9. Fordert stürmisch euren Anteil an der Rechtsprechung im Staate! Fordert mit Energie, daß der einseitige und ewig unbillig richtende Männerstaat zu bestehen aufhöre und alle Regierungs- und Verwaltungsgebiete auch von Frauen oder auf deren Anordnung besorgt werden.
10. Wisset, daß, wo weibliche Angelegenheiten oder Fälle zur Erörterung kommen, Frauen nicht nur mitberaten sollen, sondern die erste Stimme, das Primat bzw. die Entscheidung, besitzen.
11. Da ihr allein sein sollt, so fordert die Teilung der Städte nach den Geschlechtern und die Konzentrierung der gesamten weiblichen Tätigkeit auf die eigene Stadthälfte, die selbstredend auch besondere Todesstätten für das Geschlecht enthalten soll … Nur dann, wenn die häßliche Promiscuität von Männern und Frauen, die im Adel solch einen intensiven Charakter annimmt, so daß beide Geschlechter nur nach den Spitznamen unterschieden werden, aufhört, nur, wenn
Helene von Druskowitz : Pessimistische Kardinalsätze. Herrosé Zimsen Verlag, Wittenberg o. J., Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Pessimistische_Kardinals%C3%A4tze_Druskowitz_Helene_von.djvu/45&oldid=- (Version vom 31.7.2018)