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     Ye eyner bey dem andernn stat /
     Was Hoffzucht yeder an jm hat.

Bey welches Künigks zeyt das Spiel erdacht sey.

Also will ich zuom ersten sagen
Bey welchem Koenigk es kam zetagen.
     Der Künigk was Nabuchodonosors kindt
     Von dem man viel geschrieben vindt /
Der genempt wirt Euilmerodach /
Bey dem erfunden ward der schach.
     Vnß schreibt eyn Lerer Josephus
     Von Euilmerodach alsus /
Das er fürwar viel übels thaet
Dieweil er noch sein vatter haet.
     Darumb er zuo jm greifft zehand
     Vnd legt jn in deß Kerckers band.
Darnach füget es sich gleich also /
Das gemelter vatter eben do
     Von diesem zeyt eyn ende nam /
     Damit das Reich an Jungen kam.
Er forcht der vatter wider kaem
Vn jm das erbguot alles naem.
     Also fand er damals an rat /
     Hoert zuo eyn seltzamliche that /
So verr er wolt das Reich behaben /
Solt er sein vatter außher graben /
     Vnd thaet dasselbig nit vermeiden /
     Seins vatters leib solt er zerschneiden
Jn dreyhundert stück / vnd die darbey
Dreyhundert Geyren geben frey /
     So moecht er nit mer lebendig werden /
     Vnd wer gantz sicher hie auff erden.

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Mennel: Schachzabel Spiel. Oppenheim 1520, Blatt 7v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schachzabel_Spiel_(K%C3%B6bel).djvu/14&oldid=- (Version vom 31.7.2018)