Die streitbarne Ritter mögen alwegen auff das dritt veld gegen den Feinden springen / also / Welcher auff eynem weissen veld gerüst helt / muoß über ort auff eynem weissen veld gerüst helt / muoß über ort auff eyn schwartz veld sprengen / vnd sich in die selbig ordenuong schicken / vnd welcher auff eym schwartzen veldt helt / über ort auff eyn weyß veldt springen.
Die Rach lauffen schnell / vnnd widerstreben allen feinden / sie durchreiten alle velder / wyß vnd schwartz / hindersich / fürsich / nebensich / auff beyden seyten (aber schlecht / vnd nit überort) wo sie frey veldung vmb sich haben / vnd was sie ergreyffen / rauben vnd nemmen sie auch also.
Den nach allen obgenanten steyn oder byldernn / alß den Koenigk / der Künigin / Alten / Ritternn / vnd Rachen / Fuoßknecht (das seind Fendelin) für gestelt werden / soltu wissen / das dieselben Fendelin / so sie zuo dem ersten außgeen woellen / moegen auff das erst oder zweyt feldt schlecht fürsich geen / alle die weyl noch keyn steyn genommen ist. So aber eyner oder mer steyn genommen seind / so mag alß dann keyn fendelin ferrer dann auff das nechst feld / vor jm / geen / außgescheyden die zwey ort fendlin / die vor den Rachen steend / moegen zuo allen zeyten jres ersten außgangs geen auff das zweyt veldt / Vnd mag keyn Vendlin fürsich / sonder muoß alweg über ort nemmen oder rauben. Wann auch eyn Fendlin vnuerhindert were von seinem gegenteyl / so moecht es alweg auff das nechst veld für vnd für gen / alß lang / biß es zuo dem ende an die spung kompt. So es die erreicht / so hat es erlangt die freyheyt der Frawen / also / das es darnach widerumb heym geen mag / alß die Koenigin über ort / die auch zuo den ersten auff das dritt feldt / vnd darnach vff das ander oder zeweyt feldt / alles nach jrem willen schreyten mag.
Jakob Mennel: Schachzabel Spiel. Oppenheim 1520, Blatt 4v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Schachzabel_Spiel_(K%C3%B6bel).djvu/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)