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und bog rechts die Alserstraße hinauf. Die große Perspektive verschwamm heute in Regen und Nebeldunst, aber ein wundersames, fahlgelbes Nachmittagslicht lag über Wien. Sie sah nicht auf, sie blieb nicht stehen; nur ein Erinnern überkam sie plötzlich: hier war es, wo er sie zuerst sehen gelehrt hatte. Blind, aber verlangend hatte sie an aller Schönheit herumgetastet. Bis er gekommen war und sie hineingeführt hatte in seine Heimat. Und sie sah. Alles, was sie gesucht, ward ihr offenbart: Formen und Farben und Töne und Rhythmen und wunderbare, jauchzende, schimmernde Gedanken, die immer wieder sich in sich selbst vermehrten. Das Leben, die Bedeutung, das

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Grete Meisel-Heß: Suchende Seelen. Leipzig 1903, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Suchende_Seelen_(Meisel-He%C3%9F).djvu/032&oldid=- (Version vom 31.7.2018)