Seite:De Suchende Seelen (Meisel-Heß).djvu/073

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


anderen schwiegen voll ehrfürchtigen Schauers. Nur Rosa Weiß aus der I. B., eine sehr gute Schülerin, sagte erstaunt: „Du, Jungmann, wie kannst du denn das wissen –

das mit der Seele, das ist doch nicht so wie hier – das kann man doch nicht so ausrechnen?“

Die Jungmann sah sie mit ihren hervorstehenden blauen Augen kalt an: „Misch’ dich nicht hinein – du bist doch eine Israelitin.“

Rosa Weiß wollte zornig auffahren. Aber die Jungmann fuhr fort: „Es braucht dich ja nicht zu beleidigen – was wahr ist, kann man sagen – und eine Israelitin kann doch nicht wissen, was im Katechismus steht.“

Empfohlene Zitierweise:
Grete Meisel-Heß: Suchende Seelen. Leipzig 1903, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Suchende_Seelen_(Meisel-He%C3%9F).djvu/073&oldid=- (Version vom 31.7.2018)