Seite:De Thalia Band3 Heft9 058.jpg

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Mathilde. Ach ich sehe alles, alle Schrecken und Greuel, die meiner warten, ich sehe sie in deinem wilden Auge. Dein Vorhaben steht mit brennenden Buchstaben auf deiner Stirne geschrieben. (Sie streckt die Hände bittend nach ihm.) Ach Bruder!

Konrad. Ja ich bin Bruder – aber auch Sohn! Du weißt nun, wer dein gepriesener Homburg ist.

Mathilde. Meine Liebe hat nur Gedächtniß für Liebe.

Konrad. Er machte dich zur Waisen.

Mathilde. Er wurde mir Vater!

Konrad. Zur Rache mußt du dich mit mir verbinden.

Mathilde. Nur Liebe und Dank hab’ ich für ihn. Zur Rache schuf mich der Himmel nicht.

Konrad. Elende!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_058.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)