Seite:De Thalia Band3 Heft9 078.jpg

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Graf. So wähnte ich.

Mathilde. Und nun?

Graf. Bin ich ärmer als ich war.

Mathilde. Daß die Menschen doch nie wissen, wie sie mit ihrem Schicksal stehen! (feurig) Homburg, du warst nie so reich!

Graf. An Qualen! Der Knauel meiner Hoffnung ist nun abgewunden, ich finde keinen Faden mehr. – Leb wohl! (Er will gehen, kehrt aber gleich wieder um) Menschen haben keinen freien Willen, eine höhere Macht leitet ihre Schritte (versöhnter) darum noch einmal: Lebe wohl! – (Mathilde hält ihn zurück) Was willst du noch von mir?

Mathilde. Sind dieß die letzten Augenblicke unsers Sehens?

Graf. Sie sind’s.

Mathilde. So verlängre sie mir. Nie bat ich um etwas unbilliges, darum wurde mir jede Bitte erfüllt. Solltest du die letzte versagen?

Graf. Was willst du?

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_078.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)