Seite:De Thalia Band3 Heft9 089.jpg

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Graf. Konnte er’s nicht an deinem Halse sehen? Haßt er den Betrognen auch noch? (Er hebt es auf, fährt schnell nach dem gleichen Bilde das er bei sich hat, wie er dieses findet, bleibt er erstarrt stehen) Wie kömmt das Bild daher?

Mathilde. (sich das Gesicht verhüllend) Konrad mein Bruder trug es.

Graf. (kaum mit hörbarer Stimme) Was weißt du nun von deinem erschlagenen Vater?

Mathilde. Von dem weiß ich nichts.

Graf. Hieß er nicht Gießbach?

Mathilde. (schweigt, der Graf läßt beide Bilder fallen; nach einer Pause) Nun gehet meinem Bruder, der eben Euch bekriegt, das Schwert in’s Herz zu bohren. Da findet Ihr auch mein Blut! –

(Trompetenstoß, beide fahren zusammen.)

Graf. (sein Schwert ziehend) Verderben will ich suchen!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Thalia. Dritter Band welcher das IX. bis XII. Heft enthält.. Georg Joachim Göschen, Leipzig 1790–1791, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Thalia_Band3_Heft9_089.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)