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auf alle Patrioten machen muß. Es geht etwas vor - darum muß ich hin.“

„Ich bin Ihr Sclav, sagte Gotthard. Wann befehlen Sie zu reisen?“

„Schicken Sie einen Diener als Courier vorauf, und hat er den nöthigen Vorsprung, so wollen wir fort. Ich lasse meine Sachen nicht einpacken, nur in die Koffer werfen. Bis vor einer Viertelstunde war Graf Sambach hier, drum hat nichts vorbereitet werden können.“

Um Mitternacht rollte auf der Straße von Landeck nach Glatz Gotthards Kalesche gefolgt von Madame Orzelska's schwerbepacktem Reisewagen.

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Wieder ritt am folgenden Nachmittag Eustach nach Landeck. Er hatte Antoinette so unruhig und zerstreut gefunden, mit halbem Ohr ihn anhörend, daß er wol bemerken mußte es gehe Absonderliches in ihr vor. Er fragte. Sie sagte ein Brief von ihrem Mann mache ihr Angst und Mißbehagen; denn er verlange ihre Heimkehr nach der Ukraine, und darin könne sie nicht willigen; nach fünfjähriger Trennung wolle sie keine Vereinigung mehr. Ueberdas bestimme ihn keine Theilnahme für sie oder an ihrem Schicksal,

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/097&oldid=- (Version vom 31.7.2018)