Seite:De Zwei Frauen (Hahn-Hahn).djvu/106

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


jener fürchterlich scharfen und seinen Messer, welche Wunden machen, die nicht schmerzen, sondern nur brennen.

„Du wirst es mich glauben machen, Eustach,“ antwortete sie bebend. - -

Bevor Cornelie an diesem Abend entschlief, faltete sie fromm die Hände und sprach aus der Tiefe eines reinen, liebenden Herzens betend:

„Gott der Gnade! in Deine Hand befehl ich mein Glück.“

Bevor Eustach entschlief dachte er:

„Antoinette! .… ich bin gerächt.“

- - - - - - - - -

Es war ein böses Jahr - 1831! die Welt zitterte unter der Geißel, die ein gespenstischer, unheimlicher Dämon über sie schwang; - zitterte aus Furcht vor der Cholera. Diese tobende, gährende, aufrührerische, kampfbereite Welt, erlag der Angst vor einer unbekannte Krankheit: solch ein Hohn über ihre Mattherzigkeit und Marklosigkeit liegt in den Anordnungen ihrer Geschicke! Aber sie bemerkt ihn nicht! sie ist immer überwältigt vom Augenblick, sei es zur Erregung oder zur Entmuthigung, zum Jubel oder zur Stumpfheit, zum Fluch oder zum Preis; und übers Jahr kommt sie wieder zu sich,

Empfohlene Zitierweise:
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/106&oldid=- (Version vom 31.7.2018)