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nahm, ihn nicht zu zerstreuen und zu erheitern suchte, daß sie über den Sohn - den Gemal verabsäumte: dermaßen hatte sie ihn verwöhnt!! - Er war in seinem Herzen schon getröstet, folglich sollte auch sie es sein, und er hofte einige Zerstreuung und Wechsel der Gegenstände würden das schneller bewirken als das häusliche Leben.

Der Hofmarschall ging zuerst mit Cornelien nach Elsburg, und die Schwestern sahen sich nach sechsjähriger Trennung wieder. Die erste Epoche des bewußten Jugendlebens lag hinter ihnen: sie wußten was das heißt Gattin und Mutter sein.

„Wie Du glücklich bist!“ sagte Cornelie mit einem thränenvollen Blick auf Aurorens Kinder und auf ihr eigenes Trauerkleid.

„Ach ja! seufzte Aurora - wenn die Kinder nur nicht einen so grenzenlosen Abscheu gegen alles Lernen hätten und darin so sehr von ihrem Vater bestärkt würden.“

„Kannst Du denn ernsthaft schon etwas von diesen kleinen Geschöpfen verlangen?“ fragte Cornelie mitleidig.

„O ich bitte Dich! rief Aurora eifrig, thue mir nie in Elslebens Gegenwart eine solche Frage. Er würde sich darauf stützen um mir immer mehr entgegen

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/162&oldid=- (Version vom 31.7.2018)