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„Was würden Sie sagen, wenn ich meinen Plan mich in Zürich zu etabliren ausführte?“

„Ich hab's gedacht!“ rief Cornelie mit einem ganz unbeschreiblichen Ausdruck von Freude in der ihr Herz vibrirte und drückte ihre Hände gefaltet an die Brust.

„So sehr freuen Sie Sich? fragte er bebend.

„So sehr!“ entgegnete sie leise und zwei große Thränen lösten sich schwer von ihren Wimpern.

„Dann bleibe ich ewig,“ sagte Leonor.

„O besinnen Sie Sich!“ rief sie angstvoll.

„Jezt ist es zu spät, sagte er. Die Gewißheit meiner Liebe konnte mich nicht bestimmen; es mußte die der Ihren sein.“ – Er nahm ihre Hände, kniete vor ihr nieder und sagte: „Ja, so lag ich schon einst zu Ihren Füßen, aber die Lippen durften nicht einstimmen in die Huldigung des Herzens, denn damals .… liebtest Du mich nicht, Cornelie.“

Sie legte ihm entsetzt die Hand auf den Mund.

„Strafen Sie mich Lügen?“ fragte er lächelnd.

„Ich darf es nicht,“ sagte sie gepreßt.

„Und das bedauern Sie, Cornelie?“

„O! ich kann's nicht bedauern!“ rief sie überwältigt.

Leonor drückte sie mit rascher Bewegung an's

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Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/179&oldid=- (Version vom 31.7.2018)