Anspruch durchzuführen, – ach, liebste Gräfin, das ist ja nicht der Mühe werth meine Cigarre aus dem Munde zu nehmen um darüber Ja oder Nein zu meinem Anwalt zu sagen!“
„Freilich, so waren Sie immer! und daher kommt es, daß man die größte Lust hat Sie tüchtig auszuschelten, und Ihnen doch wieder von Herzen gut sein muß.“
Im Herbst ging Cornelie nach Italien. Dorothee gab Leonors Bitten nach sich bei ihm häuslich niederzulassen – wenigstens versuchsweise – und begleitete daher die Gräfin nicht, die ihr aber beim Abschied lächelnd sagte:
„Schwägerinnen harmoniren selten genug um auf die Dauer miteinander leben zu mögen. Sollten Sie keine Ausnahme von der Regel machen liebe Dorothee, so kommen Sie nur flugs nach Altdorf zurück, selbst wenn ich noch in Italien sein sollte; denn Sie haben hier auch eine Heimat.“
Gotthard reiste später Cornelien nach, fand sie in Florenz und war auf der ganzen Reise ihr sorgsamer Begleiter und ihr fachkundiger Cicerone. Er sagte oft:
„Ich hoffe Sie stellen mir nach vollendeter Reise ein ganz vortrefliches Certifikat aus, und ich bin
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/228&oldid=- (Version vom 31.7.2018)