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die schneeweißen Federhügel und die tulpenbunte Spreitdecke, die von den freundlichen Schwestern so einladend aufgebaut und entfaltet wurden. –

Im Schlafzimmer der „Fräuleins“ ward noch lange geflüstert. Hannchen wollte alles wissen, was während ihrer Ohnmacht und des tiefen Schlafes nachher geschehen war; die Gefahr, in der Johann geschwebt und seine glückliche Rettung regte sie noch immer auf. Und der Retter schlief in der Wohnstube nebenan! –

Johann hätte es auch getan, dachte sie, aber ist es nicht schön, daß es mehr so edle Menschen gibt? Ach, wieviel sind wir ihm schuldig! wieviel! Und mit dem Entschlusse, morgen früh in die Kirche zu gehen, und im Gefühl einer tiefen inneren Verpflichtung schlief sie endlich ein –

Es gab ein vergnügliches sonntägliches Kaffeetrinken am andren Morgen; Herr Tewes durfte natürlich nicht ohne Kaffee fortgehen. Er sah noch frischer und hübscher aus als in der Nacht und führte die Unterhaltung. Den Witz, daß er gern früh „mobil“ sei, weil sich das für einen Mobilienhändler auch nicht anders passe, brachte er so geläufig vor, daß mancher gemerkt hätte, er habe ihn schon öfter gemacht, aber die Zwillinge bemerkten das nicht.

Als Hannchen früher als die andern vom Kaffeetisch aufstand, weil sie in die Kirche gehen

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Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/031&oldid=- (Version vom 31.7.2018)