Benzin oder Terpentin – man jo nich! Hat mich sechsundzwanzigtausend Mark jekost, das Hinterhaus, aber allens pükfein, mit ’ne Wetterfahne uf ’n Dach, un das amüsiert mir, wenn ick das so Sonntagsnachmittags beobachten kann, wo der Wind herkommt, un ’ne Stellasche zum Deckenausklopfen auch jleich dabei, allens praktisch und rejell! Na, ick hoffe, Sie besuchen mich nu mal, Fräulein Hannchen, Fräulein Rike, wie? würde mir sehr freuen, und wenn Sie’s Haus nich finden, oder ick nich jleich da bin, so fragen Sie bloß nach Herrn Ferdinand Tewes; sie kennen mir uf de Nachbarschaft, wie ’n bunten Hund hätt ick beinah jesagt, weil ick der einzigste Mobilienhändler bin auf ’n Hühnerposten, un weil ick nu noch das Hinterhaus jebaut habe“.
Er zog ein dickes Kuvert voll Bauplänen, Kostenanschlägen und Handwerkerrechnungen hervor und begann sie zu entfalten und vorzulesen. Dickelitje, frisch gewaschen und dreist vor Eitelkeit, setzte sich vor ihm auf die Hinterbeine und versuchte mit dem rechten wolligen Vorderfuß ihn sanft am Knie zu kratzen, um seine Aufmerksamkeit zu erregen; Herr Tewes schob ihn zurück, ohne aufzublicken. Da riß der gekränkte Pudel sein Mäulchen auf und gähnte laut und rücksichtslos, während er gleichzeitig die Zunge eine halbe Hand lang gegen den Lesenden ausreckte. Hannchen bemerkte es mit Lachen, doch
Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/035&oldid=- (Version vom 31.7.2018)