Dann kam auch Rike. „Herrjes, Kinder, hier seid Ihr!“ Sie legte ihren Arm um Hannchens Taille, und nun guckten sie alle drei geradeaus in das Wasser.
„Sie spielen woll noch immer,“ fragte Johann.
„Ja, sie spielen noch immer.“ Rike sah sich flüchtig um: „Gott, weißt du, Johann, wenn man das nu kann und mag –“
„Ja“ – nickte Johann: „ich dachte, wir wollten noch nach Teufelsbrück und Blankenese fahren.“
„Wie vorig Jahr,“ sagte Hannchen.
„Ja, denn is das doch nu woll nix“, meinte Rike.
„Nee, denn is das woll nix.“
Sie guckten wieder ins Wasser.
Da kam jemand durch den Garten herunter: „Sieh, so, mein Fritz!“ rief Rike, „hast du es denn gelernt?“
„Nee, so weit sind wir noch nich,“ lachte Fritz, „das is all recht gut, wenn man das kann, wißt Ihr, aber so –“
„Na wollen sie denn noch nicht bald aufhören?“ Johann hatte einen ungewohnten Ton heute, viel härter und bestimmter.
Fritz kratzte sich hinterm Ohr: „Ja, wißt Ihr, so ’n Partie, die is lang“ –
Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/054&oldid=- (Version vom 31.7.2018)