folgte; die Wirtin riß eine Wachstuchdecke von einem Tische, wickelte sich hinein und watschelte den Männern nach. Die Leute liefen alle nach einer Richtung, dem Leuchtturm zu. Die Lampen brannten schon, aber ihr stilles rotes Licht schwamm nur in zersprengten ohnmächtigen Funken auf den rollenden Bergen und Tälern. Der Sturm hatte etwas nachgelassen, so daß man zur Not stehen konnte, doch war das Meer noch immer so laut, daß man einander nicht hörte.
Sie standen in Reihen und Gruppen, hoben die Arme auf und suchten einander zuzuschreien, ohne Erfolg; aber die verstörten Gesichter der alten Männer, die angstvollen Mienen der Frauen, und die Kinder, die weinten und schrien über den Tumult, den sie nicht begriffen, sprachen verständlich genug.
Klefecker drängte sich in einen dichten Haufen; Kapitän Hammer stand auch darin. Er reichte ihm das Glas und führte seine Hand nach der Richtung.
Ja, da sah er es, gar nicht fern; wie ein weißes Papierblatt, bald hinauf-, bald herabgeschleudert, tanzte das Boot, die Segel hoch, auf das alte Bollwerk los, – was hatte es nur dort verloren? Warum waren die Segel nicht eingezogen?
„Dat mut Jan Stubbe sin,“ hörte er einen dem andern ins Ohr schreien.
Ilse Frapan-Akunian: Zwischen Elbe und Alster. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin, Leipzig 1908, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwischen_Elbe_und_Alster_Frapan_Ilse.djvu/252&oldid=- (Version vom 31.7.2018)