August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba | |
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Gemüthe zu Herzen geführt. Mehrere Stellen tragen einen polemischen Charakter; so sind die Worte in Par. 6: יש אחד ואין שני גם בן ואח אין לו אין לו אח ולא בן gegen das christliche Dogma der Trinität gerichtet, weshalb dieselben auch von der Censur in meiner Venediger Ausgabe von 1545 gestrichen sind.
Hinsichtlich der Composition des Midrasch Debarim r. ist zu bemerken, dass derselbe nicht nur zahlreiche Excerpte aus den beiden Talmuden enthält, sondern auch aus den übrigen pentateuchischen Midraschim, wie Beresch. r. und Wajikra r.; selbst aus den Haggadas zu Kohelet und dem hohen Liede ist vielfach geschöpft worden.
Da nach Zunz (die gottesdienstlichen Vorträge der Juden S. 253) R. Nathan der Midrasch Debarim r. noch nicht bekannt war, und ob er Raschi bekannt war, sehr zu bezweifeln ist, die ersten sicheren Anführungen vielmehr erst von der Mitte des 12. Seculums datiren, auch Charakter, Ton und Schreibart auf eine ziemlich späte Zeit hindeuten, so werden wir nicht fehl greifen, wenn wir behaupten, dass derselbe von allen pentateuchischen Midraschim der jüngste ist.
August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite X. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/008&oldid=- (Version vom 31.7.2018)