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Aus Jos. 24, 32: „Und die Gebeine Josephs, welche die Kinder Israels heraufgebracht aus Aegypten, begruben sie zu Sichem.“ Du aber hast dich nicht zu deinem Lande bekannt, darum sollst du auch nicht in deinem Lande begraben werden. Wie so? Als Jethros Töchter (zu ihrem Vater) sagten Ex. 2, 19: „Ein ägyptischer Mann hat uns aus der Gewalt der Hirten gerettet,“ da hörte er es und schwieg, darum soll er (du) auch nicht in seinem Lande begraben werden,

[9] „denn du sollst nicht über diesen Jordan gehen.“ Da sprach Gott zu Mose: Wenn du hier (in der Wüste) bei ihnen (den Gefallenen) begraben wirst, so kommen sie wegen deines Verdienstes mit dir (in das Land). R. Levi sagte: Womit ist das zu vergleichen? Mit einem, dessen Kleingeld an einem finstern Ort verstreut worden war, er dachte, wenn ich sage: Leuchtet mir, dass ich mein Geld wieder auflese, so kehrt sich niemand daran, was that er? Er nahm ein Goldstück, warf es unter sie und fing an zu schreien: Leuchtet mir, ich habe ein Goldstück gehabt, und es ist mir hier entfallen, und sie leuchteten ihm. Was that er, als er das Goldstück wiedergenommen? Er sprach zu ihnen (den Leuten): Bei eurem Leben! wartet noch ein wenig auf mich, dass ich auch das Kleingeld auflese, und er las es in Folge (eig. im Verdienste) des Goldstücks auf. So brachte er auch das Kleingeld zusammen. So sprach auch Gott zu Mose: Wenn du bei ihnen in der Wüste begraben wirst, so kommen sie vermöge deines Verdienstes hinein und du an ihrer Spitze, wie es heisst Deut. 33, 21: „Das Erste ersah er sich u. s. w. und sie gehen voran als Häupter des Volkes.“ (Das. 4, 7:) „Denn wo giebt es ein so grosses Volk“ u. s. w.

[10] Halacha.

Darf ein Israelit, wenn er das Schema gelesen, warten, und dann erst beten (eine Bitte vorbringen)? Die Weisen haben so gelehrt:[QP 1] Drei Handlungen müssen rasch aufeinander folgen: 1) auf das Hände aufstützen muss gleich das Schlachten, 2) auf das Händewaschen (vor Tische) gleich die Beracha (der Segen über das Brot) und 3) auf (das Gebet) die Erlösung betreffend gleich das Gebet (Schemone esre) folgen. Und wer sich so verhält, was ist sein Lohn? Rabba bar R. Abuhu sagte: Wer nach dem Hand aufstützen gleich schlachtet, der darf sich versichert halten, dass sein Opfer angenommen wird, und wer nach dem Waschen seiner Hände gleich die Beracha spricht, darf sich versichert halten, dass der Satan nicht den Ankläger bei seiner Mahlzeit macht, und wer nach dem Schema gleich das Schemone esre betet, darf sich versichert halten, dass sein Gebet erhört wird.

R. Jehuda bar R. Simon sagte: Du findest, dass der Götze nah und fern, Gott aber fern und nah ist. Wie so ist der Götze nah? Ein Heide macht sich ein Götzenbild und stellt es in seinem Hause bei sich auf, folglich ist es da nah, und woher lässt sich beweisen, dass es fern ist? Weil es heisst Jes. 46, 7: „Er schreit auch zu ihm, er antwortet ihm aber nicht, weil er fern ist. Aber Gott ist fern und nah, wie so? R. Jehuda bar R. Simon sagt:

  1. s. Jerusch. Berach. 1, Hal. 1.
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August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/031&oldid=- (Version vom 31.7.2018)