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Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/037

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[20] Oder: „Wenn du Kinder zeugst“ in Verbindung mit Prov. 10, 16; „Das Wirken des Gerechten ist zum Leben, der Gewinn (Ertrag) des Frevlers zur Sünde.“ „Das Wirken des Gerechten ist zum Leben.“ R. Tanchuma sagte: Das ist Eliphas, welcher im Schosse Jizchaks herangewachsen war;[1] „der Gewinn des Frevlers ist zur Sünde“ d. i. Amalek, der in Esaus Schoss herangewachsen war. Oder „das Wirken des Gerechten ist zum Leben.“ Alles, was David und sein Sohn Salomo wirkte, war zum Leben Israels. „Der Gewinn des Frevlers ist zur Sünde?“ Mit dem einen Eintritt (בביאה אחת) Manasses in das Allerheiligste war Israel versündigt, denn er fertigte ein Götzenbild mit vier Gesichtern und brachte es in den Tempel. Woher lässt sich das beweisen? Aus Ezech. 8, 5: „Siehe, nördlich vom Thore des Altars war jenes Bild der Eifersucht am Eingange.“ R. Acha sagte (wandte hier das Sprichwort an): „Siehe, grosses Wehe geschieht in der Welt; der Beisass verdrängt den Hausherrn“ (d. i. der Götze wird im Heiligthum verehrt)! Und warum machte er ein Götzenbild mit vier Gesichtern? Gegenüber den vier Thiergestalten, welche den Thron des Allerheiligsten tragen. Oder warum vier Gesichter? Gegenüber den vier Winden der Welt (Weltgegenden). Er sprach nämlich: Wer von den vier Winden der Welt kommt, muss sich vor dem Götzenbilde niederwerfen. Und was that Gott mit ihm? Er überlieferte ihn in die Gewalt seiner Feinde. Woher lässt sich das beweisen? Aus 2 Chron. 33, 11; „Da liess der Ewige über sie kommen die Heerobersten des Königs von Assyrien, die nahmen Manasse gefangen mit Fesseln“ d. i. sie bereiteten ihm ein ehernes Maulthier (mit vielen Löchern) und warfen ihn hinein und zündeten Feuer unter ihm an und er wurde so von Innen verbrannt.[2] In dieser Stunde rief Manasse zu allen Göttern der Welt, denen er geopfert hatte, und nicht ein einziger von ihnen antwortete ihm, wie es heisst Jes. 46, 7: „Auch wenn er zu ihm schreit, so antwortet er nicht, aus seiner Noth hilft er ihm nicht.“ Als nun Manasse seine Noth sah und dass ihm nicht einer von ihnen antwortete (Gehör gab), rief er Gott an, und sprach vor ihm: Herr der Welt! siehe, ich habe alle Götter in der Weit angerufen und habe erkannt, dass nichts Wesentliches an ihnen ist, Herr der Welt! du bist Gott über alle Götter, wenn du mich nicht erhörst, dann könnte ich am Ende denken, alle Gesichter sind gleich. Da sprach Gott zu ihm: Du Frevler verdientest mit Recht, dass ich dich nicht erhören sollte, denn du hast mich erzürnt, allein um nicht die Thür vor den Rückkehrenden zu verschliessen, damit sie nicht sprechen: Siehe, Manasse wollte Busse thun, er wurde aber nicht aufgenommen, siehe, darum will ich dich


  1. M. K.: Sein Vater Esau hatte ihm befohlen, den Jacob zu verfolgen und ihn zu erschlagen. Er that es aber nicht, sondern er nahm ihm (Jacob) ab, was er bei sich hatte, um das Gebot seines Vaters zu erfüllen, denn ein Armer wird den Todten gleich geachtet.
  2. Vergl. Pesikta Schuba 162a.
Empfohlene Zitierweise:
August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/037&oldid=- (Version vom 31.7.2018)