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liegen in unsrer Schande und uns deckt unsre Schmach“ u. s. w. Darauf liess Gott ihnen sagen: Meine Kinder, wenn ihr zurückkehrt, kehrt ihr nicht zu eurem Vater zurück? Woher lässt sich das beweisen? Aus Jerem. 31, 9: „Ich bin Israel ein Vater.“ R. Asarja sagte: Gott sprach zu Jeremja: Geh, sprich zu den Israeliten: Bei eurem Leben! ich verleugne euch; ihr habt mir am Sinai gesagt: Mein Inneres (tobt) empört sich in mir, ebenso sage auch ich euch. Woher lässt sich das beweisen? Aus Jerem. 3, 9: „Ephraim ist mir ein theurer Sohn.“

[25] V. 41.

Damals sonderte Mose aus.
Halacha.

Wie viele Dinge sind dem ersten Menschen befohlen worden (nicht zu thun)? Die Weisen haben so gelehrt: Sechs Dinge sind dem ersten Menschen befohlen worden. (Er soll sich hüten), 1) vor Götzendienst, 2) vor Entweihung des göttlichen Namens, 3) die Einsetzung von Richtern betreffend, 4) vor Blutvergiessen, 5) vor Unzucht und 6) vor Raub, und alle diese sind nach Rabbi in dem Verse enthalten Gen. 2, 16: „Und der Ewige gebot dem Menschen“ u. s. w. ויצו geht auf den Götzendienst vgl. Hos. 5, 11: „Denn willig folgt es Geboten (צו);“ יהוה‎ geht auf Entweihung des göttlichen Namens vgl. Lev. 24, 16: „Wer den Namen des Ewigen lästert, der soll getödtet werden;“ אלהים geht auf die Richter vgl. Ex. 22, 9: „Bis zu dem Richter (אלהים) die Sache beider kommt;“ על האדם geht auf das Verbot des Blutvergiessens vgl. Gen. 9, 6: „Wer Menschenblut vergiesst;“ לאמר geht auf das Verbot der Unzucht vgl. Jerem. 3, 1: „Zu sagen: wenn ein Mann sein Weib entlässet;“ מכל עץ הגן אכל תאכל von allen Bäumen des Gartens sollst du essen, aber nicht vom Geraubten, somit verbietet er ihm den Raub. Für alle diese Vergehungen giebt es eine Vergebung, nur nicht für Blutvergiessen, wie es heisst Gen. 9, 6: „Wer Menschenblut vergiesst, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden.“ R. Levi sagte: Wie viele Menschen haben nicht getödtet und sind auf ihren Lagern gestorben? Man antwortete ihm: Was heisst: באדם דמו ישׁפך dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden? Wenn alle Menschen einst (zu Gericht) erscheinen werden, dann wird das Blut des Menschen vergossen werden. Von zwei Brüdern hatte einer den andern umgebracht. Was that ihre Mutter? Sie nahm einen Becher und füllte ihn mit dem Blute des Ermordeten und stellte ihn in einen Thurm. Sie ging täglich dahin und sah nach und fand, dass das Blut zuckte. Einmal ging sie wieder dahin und sah nach und fand, dass es still stand (schwieg). Daran erkannte sie, dass ihr anderer Sohn hingerichtet war, damit erfüllt werde, was geschrieben ist; „Wer Menschenblut vergiesst, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden.“

[26-27]Damals sonderte Mose aus drei Städte,“ in Verbindung mit Koh. 5, 9: „Wer Geld liebt, wird des Geldes nicht satt.“ Wissen wir nicht, dass der Mensch seine Seele nicht mit Silber sättigen

Empfohlene Zitierweise:
August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/041&oldid=- (Version vom 31.7.2018)