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16.

Da brach ein Sturm los. Das war zuviel für einen Vormittag. Eine Lawine der Überraschung donnerte zu Tal und riss die Hörer mit in den Abgrund wilden Tumultes.

An der Wahrheit dieser leisen Worte, die der Angeklagte hatte verhindern wollen, war kein Zweifel möglich.

Jetzt siedete die Zuhörerschaft auf in entfesseltem Ungestüm. Da stand noch eine Frau, für die er es getan haben sollte[1]! Hatte denn Bara auch mit der eine Liebschaft gehabt? War sie etwa die, mit der er die Nansen betrogen hatte? Liebte die auch den Angeklagten? Die Sache wurde ja immer aufregender toller?

Das geistvolle Gesicht des Vorsitzenden verriet zum ersten Mal während dieser chaotischen Verhandlung einige Verwirrung. Er hatte viel von seiner olympischen Ruhe und Hoheit verloren. Auch er war aus dem Hinterhalte überfallen worden. Er vergass, Ruhe zu gebieten. Auch er starrte auf das junge Weib, das den Prozess wieder in eine neue Richtung wirbelte.

Doch er fasste sich zuerst. Er stellt Jos Beichte nicht in Frage. Nur wissen wollte er und alle im Saal, warum der Angeklagte auch sie gegen Bara geschützt habe und habe schützen müssen.

Da erzählte Jo.

Es war still im Saal, während sie erzählte, klug und unmerklich eskortiert von der Präsidenten leitenden Worten. Von ihrer Liebe

  1. Vorlage hier undeutlich, könnte auch wollte heißen
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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/196&oldid=- (Version vom 31.7.2018)