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„Ist das Ihre ehrliche Überzeugung?“ Er ballte vor Erregung die Hände, dass die Knöchel weiss aus der blaugefrorenen Haut hervortraten.

„Ja,“ sagte sie überlaut. Ihre blauen Augen brannten zu ihm empor. Wie St. Elmsfeuer, dachte er.

„Danke,“ sagte er mit einem tiefen Seufzer der Beglückung. „Mehr wollte ich nicht wissen.“

„Aber ich möchte gern mehr wissen,“ lachte sie, fasste ihn formlos am Arm und ging weiter.

„Was,“ fragte er und folgte gefügig.

„Wie sind Sie zu diesem – sagen wir, etwas ungewöhnlichen Schritt gekommen?“

„Mich für die Rolle anzubieten?“

„Ja.“

„Erscheint Ihnen das so ungewöhnlich?“

„Ja. Ich habe es noch nicht erlebt, dass ein Mann – einer, der – –“

„Sagen Sie es doch frei heraus, dass ein nichtiger Mensch aus dem Chor sich erdreistet, nach der ersten Rolle einer Oper zu greifen.“

„Ja, wenn Sie es so wollen.“

Da brach er aus: „Aber Fräulein Ternitz, darauf warte ich doch tagaus, tagein, seit Jahren.“

„Worauf?“

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)