Anonym: Edda | |
|
Mit harter Wurzel des Holzes:
Den Andern allein, der mir es anthut,
Verzehrt der Zauber, Ich bleibe frei.
Über den Leuten in Lohe,
Wie breit sie schon brenne, Ich berge sie noch:
Den Zauber weiß ich zu zaubern.
Nützlich und nöthig:
Wo unter Helden Hader entbrennt,
Da mag ich schnell ihn schlichten.
Vor der Flut das Fahrzeug zu bergen,
So wend ich den Wind von den Wogen ab
Und beschwichtge rings die See.
Durch die Lüfte lenken,
So wirk ich so, daß sie wirre zerstäuben
Und als Gespenster schwinden.
Die treuen Freunde führen,
In den Schild fing ichs, so ziehn sie siegreich
Heil in den Kampf, heil aus dem Kampf,
Bleiben heil wohin sie ziehn.
Vom Strang erstickt ein Todter,
Wie ich ritze das Runenzeichen,
So kommt der Mann und spricht mit mir.
In die Taufe tauchen,
So mag er nicht fallen im Volksgefecht,
Kein Schwert mag ihn versehren.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Degenkind – Kind männlichen Geschlechts (Deutschen Rechtswörterbuch).
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/065&oldid=- (Version vom 18.8.2016)