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Anonym: Edda | |
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8. Hŷmiskvidha.
Die Sage von Hymir.
1
Einst nahmen die Walgötter die erwaideten ThiereZu schlemmen gesonnen noch ungesättigt:
Sie schüttelten Stäbe, besahen das Opferblut,
Und fanden, Ögirn fehle der Braukeßel.
2
Saß der Felswohner froh wie ein Kind,Doch ähnlich eher der dunkeln Abkunft.
Ihm in die Augen sah Odhins Sohn:
„Gieb alsbald den Göttern Trank.“
3
Der Ungestüme schuf Angst dem Riesen;Doch rasch erdachte der Rach an den Göttern:
Er ersuchte Sifs Gatten: „Schaff mir den Keßel,
So brau ich alsbald das Bier euch darin.“
4
Den mochten nicht die mächtigen GötterIrgendwo finden, die Fürsten des Himmels,
Bis Tyr dem Hlorridi getreulich sagte,
Ihm allein, Auskunft und Rath:
5
„Im Osten wohnt der Eliwagar5Der hundweise Hymir an des Himmels Ende.
Einen Keßel hat mein kraftreicher Vater,
Ein räumig Gefäß, einer Raste tief.“
6
Meinst du, den Saftsieder sollten wir haben? –„Mit List gelingt es ihn zu erlangen.“
Sie fuhren schleunig denselben Tag
Von Asgard hin zu des Übeln Haus.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/074&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/074&oldid=- (Version vom 31.7.2018)