Anonym: Edda | |
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Die Schiffe gesegelt, die goldgeschmückten.
Helgi fragte den Hiörleif alsbald:
„Hast du erkundet der Kühnen Zahl?“
„Schwer,“ sprach er, „hält es, von der Schnabelspitze
Die langen Schiffe, die Segler, zu zählen,
Die da außen in Örwasund fahren.
Doch harrt in Hatun noch halbmal mehr
Der Scharen des Königs: der Schlacht gedenk ich nun.“
Der Männer Menge damit zu erwecken,
Daß die Fürsten sähen den scheinenden Tag.
An die Segelstangen schnürten die Helden
Das knisternde Gewebe bei Warins Bucht.
Schild scholl an Schild, die Seehelden ruderten.
Unter den Edlingen eilend ging
Des Fürsten Flotte den Landen fern.
Die kühlen Wellen und die langen Kiele
Als ob Berg oder Brandung brechen wollten.
Als wider Wogen da Woge schlug
Und die tobende Tochter Ögirs
Die starren Rosse zu stürzen gedachte.
Und schützte sie selber und ihre Schiffe.
Kräftig riß sich der Ran aus der Hand
Des Königs Langschiff bei Gnipalundr.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/153&oldid=- (Version vom 31.7.2018)