Anonym: Edda | |
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Als Alfe trauerten um des Tages Anbruch.
Zur Morgenstunde erwachen den Menschen
Die Sorgen alle, die Herzen beschweren.
Lange Zeit verlief seitdem,
Daß Gudrun trieb, die Tochter Giukis,
Die jungen Söhne Swanhilden zu rächen:
Die der stolze Jörmunrek von Gäulen zerstampfen ließ
Auf offnem Wege, weißen und schwarzen,
Grauen, gangzahmen gotischen Rossen.
Ihr allein seid übrig von all meiner Sippe.
Ich auch bin einsam wie die Espe des Waldes:
Meine Freunde fielen wie der Föhre die Zweige,
Aller Lust bin ich ledig wie des Laubs ein Baum,
Wenn ihm ein Sommersturm die Zweige beschädigte.
Da hast du träger traun Högnis That gelobt,
Als sie den Sigurd vom Schlaf erweckten:
Du saßest im Bette und die Schächer lachten.
Das künstliche Stickwerk, von des Kühnen Blut.
Sigurd erstarb; du saßest bei dem Todten
Dem Lachen gram, so lohnte dir Gunnar.
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/251&oldid=- (Version vom 31.7.2018)