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Anonym: Edda | |
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Männer sah ich da, die sich gemartertHatten viel mit Fasten.
Ihnen neigten die Engel Gottes:
Das ist süße Seligkeit.
72
Männer sah ich da, die ihrer MutterDas Mal zum Mund geführt.
In Himmelsstralen standen ihnen
Die Betten gebreitet.
73
Himmlische Mädchen wuschen ihnenDie Seele rein von Sünden,
Die freiwillig mit keuschem Fasten
Sich manchen Tag gemartert.
74
Himmlische Wagen sah ich zum Himmel fahrenEmpor die göttlichen Gaßen.
Männer lenkten sie, die unter Mörderhand
Ledig sanken aller Schuld.
75
Allmächtiger Vater, gleichmächtiger Sohn,Heiliger Geist des Himmels,
Dich bitt ich, nimm die du erschaffen hast
Uns aus dem Elend alle.
76
Beugwör und Listwör sitzen vor des Hirten ThorAuf dem Orgelstuhl,
Flüßiges Eisen entfließt ihren Nasen;
So weckten sie Haß und Wuth.
77
Frigg, Odins Frau, fährt auf der Erde SchiffZu der Wollust Wonne,
Ihre Segel senkt sie spät,
Die an harten Tauen hangen.
78
Erbe, dein Vater allein verhalf dirMit Solkatlis Söhnen
Zu des Hirschen Horn, das aus dem Hügel nahm
Der weise Wigdwalin.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/337&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Karl Simrock (Hrsg.): Die Edda, die ältere und jüngere, nebst den mythischen Erzählungen der Skalda, 6. Aufl., Stuttgart 1876, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Edda_(1876).djvu/337&oldid=- (Version vom 31.7.2018)