Nach der Pfälzischen Bauart kann man ganz allein 5 bis 6 Morgen zu 2400 Stöcken ganz gemächlich und ordentlich bauen; nach der hiesigen Bauart aber schwerlich 2 hiesige Morgen. Natürlich ists also, daß nach jener Bauart das nämliche Stück wohlfeiler gebauet werden könne, als nach hiesiger Bauart.
b) Weinberge nach hiesiger Art mit Pfählen versehen kostet viel mehr, als mit Stiffel und Balken nach der Pfälzischen Bauart. Denn ein Stück Feld von 90 bis 100 Quadratruthen (16 Schuh lang) worauf am Hardgebirg gewöhnlich 2400 Stöcke stehen, erfordert
12 hundert Stiffel a 21/2 fl. Fränk. macht | 30 fl. |
6 hundert Balken a 4 fl. Fränk. macht | 24 fl. |
also für Stiffel und Balken in Summa | 54 fl. |
Diese vom rechten Holze dauern 20 bis 30 Jahre.
Rechne man nun auf einen Stock nur 4 fünfschuhige Pfähle also für 2400 Stöcke 9600 fünfschuhige Pfähle. Diese 9600 fünfschuhige Pfähle würden am Hardgebirge 3200 funfzehenschuhigen Balken gleich zu rechnen seyn, welche nach obigem Preise genommen
Anonym: Die Fränkische Weinbergsbauart verglichen mit der am Hardgebirg in der Pfalz in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 433. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Fr%C3%A4nkische_Weinbergsbauart_verglichen_mit_der_am_Hardgebirg_in_der_Pfalz.pdf/11&oldid=- (Version vom 9.9.2019)