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Verschiedene: Die Gartenlaube (1873)

aus, dann aber sucht er sich einen sauberen, noblen Anzug aus. Bald ist er völlig umgekleidet; seine halbzerrissenen und abgeschabten Kleider liegen, in ein buntes Taschentuch zusammengeschnürt, in einer Ecke des Zimmers. Was mag ihm die nächste Zukunft bringen?

Die Stunde ist abgelaufen. Herr X. kommt selber, G. in seinen Familienkreis zu führen. Er wird der Frau vom Hause vorgestellt, welche ihn freundlich zum Thee und zu einem kräftigen Imbiß einladet.

Im Verlaufe des Gesprächs erfährt G., daß die Eltern des Hauses X. ebenfalls Deutsche gewesen und eingewandert seien; so war es denn nicht zu verwundern, wenn Herr X. in der deutschen Sprache sich ziemlich gewandt zu unterhalten verstand. G. mußte viel erzählen aus der deutschen Heimath, und Herr X. theilte ihm Manches über amerikanisches Leben und amerikanische Verhältnisse mit. Bald hatten sie sich denn auch tiefer kennen gelernt. Wo gegenseitige Offenheit und Ehrlichkeit, wo Aufrichtigkeit und Herzlichkeit, da ist auch volles Vertrauen, da ist man bald glücklich und heimisch. Die kleine Laura war unterdeß einige Male hinter der Mutter Stuhl geschlichen und hatte flüsternd gefragt. „Bleibt der Onkel bei uns? O, er spielt und singt so schön! Soll ich ihn bitten, hier zu bleiben, Mama?“

Herr X. hatte den Werth seines nunmehrigen Gastes wohl erkannt; deshalb bat er ihn, vorerst zu bleiben und den Unterricht in deutscher Sprache und der Musik bei seinem einzigen Töchterchen zu übernehmen, natürlich gegen eine entsprechende Vergütung. G.’s Noth hatte ein Ende; er dankte aus tiefster Seele dem edlen Wohlthäter und bezog tief bewegt das ihm angewiesene Zimmer. Dasselbe war einfach, aber hübsch eingerichtet und mit allem Nöthigen versehen.

Zwei Jahre lang blieb G. in diesem Hause, glücklich und zufrieden. Inzwischen hatte Herr X. für ihn eine sehr lohnende Stellung in einer Instrumentenfabrik und -Handlung gefunden, woselbst G. die Aufgabe hatte, den Käufern vorzuspielen, die Waare zu empfehlen und zu verkaufen. Hier erwarb er sich viel Geld und hielt es zusammen. Seit einigen Jahren hat sich G., wenn ich recht berichtet bin, in Ph. als Buchhändler etablirt und hält dabei ein großes Lager bester Instrumente. Er ist reich und angesehen und darf auf sich das Wort anwenden: „Durch Nacht zum Licht!“

K.

B. M. 

Ostsee-Sammlung. Nach Schluß unserer Sammlung für die Wasserbeschädigten an der Ostseeküste (in Nr. 15) gingen noch ein: E. Heberle in Falun 5 Thlr.; B. v. H. in Bautzen 3 Thlr. 21/2 Ngr.; Reinertrag einer Verloosung von Blumen und Gewächsen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in Cassel 201 Thlr. 13 Ngr.; Hugo Mossig in Berlin, gesammelt unter seinen Freunden und Bekannten 20 Thlr. 20 Ngr.; nachträgliche Einnahme einer theatralischen Aufführung in der „Eintracht“ in Erlbach 1 Thlr.; eine Deutsche in St. Gallen 2 Thlr. 20 Ngr.; W. L., H. Sch. in Ernstthal 12 Thlr. 2 Ngr.; eine Leserin der Gartenlaube in Cincinnati 5 Doll. Papier; Cl. M. in A. C. Texas 2 Doll. Papier; ein Ungenannter 2 fl. ö. W.; durch die Redaction des B. Leipaer politischen Wochenblattes 2 fl. ö. W.; C. E. G. in Rußland 35 Rubel; mehrere Deutsche aus Wilna 126 Rubel; E. S. in Moskau 5 Rubel; Ertrag eines Concerts des Germania-Männerchors in Baltimore 175 Thlr.; M. K. in W. 1 Thlr.; von einem ersten Honorar aus Thüringen 1 Thlr.; gesammelt in Großbockedra 1 Thlr. 20 Ngr.; J. G. in B. 8 Thlr.; Ertrag eines Concerts des gemischten Chors Amicitia in Nastätten 20 Thlr.; eine kleine Gesellschaft in Klein-Paschleben durch A. Schlippe 4 Thlr.; gesammelt in der Gemeinde Pichelsdorf durch Pfarrer Eckhardt 17 Ngr. 1 Pf.; Ertrag eines Concertes der Kinder der Vereinsschule Seifersdorf-Narsdorf durch Lehrer Dörfel 8 Thlr.; E. Geitel in Wittenberge 1 Thlr.; Ertrag einer Abendunterhaltung, veranstaltet durch Frauen des Kirchspiels Neukirch in Ostpreußen, durch Cantor Echternach 25 Thlr.; Reinertrag eines Concerts von Zöglingen des Mädchenpensionats Breusing und Groos in Coblenz 20 Thlr.; Verein Humor in Berlin 8 Thlr.; Pfarrer N. N. 4 Thlr; Marie W. in K. 1 Thlr.; Verein Harmonia in Peterswaldau 20 Thlr.; C. z. T. von Einsiedel in Schloß Scharfenstein 10 Thlr.; Sammlung in der Schule zu Gr.-Engersen durch Cantor Schmidt 1 Thlr. 21 Ngr.; ein Wettiner 5 Thlr.; O. F. in Valparaiso 25 Thlr.; der deutsche Gymnasiasten-Verein Walhalla in Cöln 53 Thlr.; Ertrag einer Lotterie, veranstaltet von Hans, Paul und Alexander in Posen 8 Thlr. 2 Ngr.; K. V. in Freiberg 3 Thlr.; Sammlung in der Knabenschule zu Raschau 3 Thlr. 15 Ngr.; Ferd. Kaunitzer in Treuen 4 Thlr.; E. A. K. in Dresden 1 Thlr.; ein Forstmann 1 Thlr.; Eföhä in Dresden 1 Thlr.; aus Stallupönen 1 Ngr.; die Deutschen aus den Diamantenfeldern Du Toitspan, Südafrika 100 Thaler; Ungenannt 2 Thaler 171/2 Ngr.; Abonnenten und Leser der Gartenlaube, Deutsche und Schweizer, Bewohner des Südufers der Krim 73 Thlr. 6 Ngr.; von Deutschen in Adelaide durch W. Eggers & Eimer 212 Thlr. 29 Ngr. 4 Pf. (31 Pfund Sterling 10 Sh. 6 D.); aus Neustadt a. d. O. eine alte Münze; Unbekannt: ein Trauring; Unbekannt: ein goldenes Medaillon.

Berichtigung. In der Quittung in Nr. 15 muß es in Zeile 28 v. o. heißen anstatt Frohsinn in Lebnitz: Frohsinn in Sebnitz. – Zeile 33 aus Rothenburg anstatt 5 Thlr. 20 Ngr. 5 Pf. nur 4 Thlr. 20 Ngr. 5 Pf. (8 fl. 12 kr.).

Die Redaction der Gartenlaube. 

Schneckenburger’s Grab. Infolge unserer Notiz in Nr. 33 gingen bei uns zur Erhaltung des Grabes Max Schneckenburger’s, des Dichters der „Wacht am Rhein“, folgende Gaben ein:

Paul Goetze in Lausanne 1 Thlr.; eine deutsche Frau H. F. in Teplitz 2 Thlr.; ein treuer Freund der Gartenlaube in Leipzig 1 Thlr.; aus Weißenfels 1 Thlr.; ein Abonnent in Steele 2 Thlr.; durch A. Burgdorf in Fallersleben 1 Thlr.; Dr. med. Becker und Frau 1 Thlr.; N. N. 1 Thlr.; H. K. in Dresden 10 Ngr.; E. S. in Magdeburg 1 Thlr.; vom runden Tische im Vereine zu Apolda 1 Thlr.; J. G. Rüdel und J. Gruber in Augsburg 2 Thlr.; sechs Schüler der lateinischen Schule zu Steinhude 3 Thlr.; Dr. Donner in Meißen 1 Thlr.; J. Föth in Berlin 1 Thlr.; von Mitgliedern des deutschen Hülfsvereins in Lausanne bei der Sedanfeier gesammelt 9 Thlr. 2 Ngr. (34 Franken); der Kriegerverein in Rodach bei der Sedanfeier gesammelt 1 Thlr. 8 Ngr.; aus Voigtlandsbergen 1 Thlr.; J. D. in Dresden am 2. September gesammelt 1 Thlr. 5 Pf.; Wilhelm Rudolf in Apolda, am runden Tische der Börse gesammelt 1 Thlr. 15 Ngr.; von Gästen im „Goldenen Löwen“ zu Staßfurt am Sedantage ges. 1 Thlr.; Sammlung in Gröbler’s Restauration in Eisenach unter heiterer Gesellschaft am Sedantage 6 Thlr. 15 Ngr.; Geelhaar in Domaine Roth-Neudorf 1 Thl.; Sophie Hellemann in Kattendorf 1 Thlr.; Unbekannt 1 Thlr.; aus Aachen 3 Thlr. 10 Ngr.; Marner Scatclub 2 Thlr.; eine kleine Gesellschaft bei F. Zimmer in Peterswaldau 1 Thlr.; von einer kleinen Gesellschaft im Gasthause „Zum Neuwirth“ bei Salzburg 2 Thlr.; Lehrer Neumann in Meyenburg 15 Ngr.; Sammlung bei einem Abendessen durch Prof. Dr. Hoffmann in Neisse 15 Thlr. 12 Ngr. 5 Pf.; B. Blumenthal in Salzkotten 1 Thlr.; Heinrich Flemmich in Antwerpen 1 Thlr. 17 Ngr.; Redaction der Gartenlaube 10 Thlr.; von einigen Unterofficieren der Occupationsarmee in Verdun 1 Thlr. 2 Sgr.; A. F. in Würzburg 1 Thlr. 4 Ngr. 2 Pf.; B. Blumenkohl in Salzkotten, Gesangshonorar 14 Ngr. 3 Pf.

(Summa 83 Thlr. 51/2 Ngr.)
Die Redaction der Gartenlaube. 

Für den Trompeter von Mars la Tour gingen nach Veröffentlichung unserer Quittung noch ein:

Gesammelt bei der preußischen Abgeordnetenwahl am 4. November in Hagen durch Buchhändler Butz 64 Thlr.; von einer Privatfeier des Sedanfestes in Braunschweig 3 Thlr. 15 Ngr.; F. H. W. 10 Thlr. – Gesammtbetrag 608 Thlr. 20 Ngr., womit die Sammlung geschlossen wird.

Die Redaction der Gartenlaube. 

Nicht zu übersehen !

Mit dieser Nummer schließt das vierte Quartal und der einundzwanzigste Jahrgang unserer Zeitschrift. Wir ersuchen die geehrten Abonnenten, ihre Bestellungen auf das erste Quartal des neuen Jahrgangs schleunigst aufgeben zu wollen, und machen ihnen zugleich die erfreuliche Mittheilung, daß im neuen Jahrgang folgende Erzählungen veröffentlicht werden:

„Die zweite Frau“ von E. Marlitt,
„Gesprengte Fesseln“ von E. Werner, Verfasser von „Glück auf!“

und eine Novelle von Alfred Meißner und Levin Schücking.

Von den demnächst erscheinenden belehrenden und unterhaltenden Artikeln heben wir vorläufig hervor: Eine Weihe. Von Hermann Allmers. – Aus meinem Gefängniß- und Fluchtleheu. Von Fritz Rödiger. – Das Geschlecht der Blutsauger. Von Alfred Brehm. – Bürger und Molly. Nach handschriftlichen Quellen. Von A. Strodtmann. Mit Abbildungen. – Goethe. Von Johannes Scherr. Fortsetzung. – Das Strafgericht über einen Millionär. Eine New-Yorker Geld- und Culturstudie. – Gifte im Haushalt. Von F. Mühsam. – Auf dem Oybin. Ein Gedenkblatt von Andreas Oppermann. Mit Abbildung. – Elsässer Lebens- und Sittenbilder. Von August Jaeger. Mit Illustrationen von Theodor Pixis. – Photographische Abenteuer in den Eisregionen. Von Heinrich Noë. Mit Illustrationen von G. Sundblad. – Zur Abstammungslehre. Von Prof. Bock. Dritter Artikel. Mit Abbildungen etc. etc.

Die Redaction. 

Die Postabonnennenten machen wir noch besonders auf eine Verordnung des kaiserlichen General-Postamts aufmerksam, laut welcher der Preis bei Bestellungen, welche nach Neujahr aufgegeben werden, sich pro Quartal um 1 Ngr. erhöht (das Exemplar kostet also in diesem Falle 17 Ngr. anstatt 16 Ngr.) Auch wird bei derartigen verspäteten Bestellungen die Nachlieferung der bereits erschienenen Nummern eine unsichere.

Die Verlagshandlung. 

Verantwortlicher Redacteur Ernst Keil in Leipzig. – Verlag von Ernst Keil in Leipzig. – Druck von Alexander Wiede in Leipzig.
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Verschiedene: Die Gartenlaube (1873). Leipzig: Ernst Keil, 1873, Seite 852. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1873)_852.JPG&oldid=- (Version vom 7.1.2019)