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Kondensation ist die Kraftquelle, welche den Fabrikanlagen heute zur Verfügung steht. Hand in Hand mit dieser Neuorganisation und Vermehrung der technischen Hilfsmittel gingen auch umfangreiche Neubauten. So wurde der Gebäude-Komplex bereits 1869 zum erstenmale vom Begründer und 1889 durch den jetzigen Inhaber wesentlich durch Anbau vergrößert.

Unter dem gegenwärtigen Besitzer der altehrwürdigen Firma, Herrn Friedrich Eduard Fischer – dem Sohne des Begründers – geht das Geschäft einer vielversprechenden Zukunft entgegen. Die Produktion hat sich, wie wir bereits sahen, nahezu verdoppelt, und dabei ist das Etablissement noch lange nicht auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung angelangt. Es macht zur Zeit einen Umsatz von jährlich ¼ Million Mark und besitzt ganz Deutschland, vor allem aber Süd-Deutschland, als Absatzgebiet. Wolle, Baumwolle und Kunst­-Wolle sind die Rohprodukte, die es verarbeitet. Das von ihm beschäftigte Arbeitspersonal ist ca. 75 Mann stark. Besonders ehrend für die Inhaber der Firma sind die zahlreichen alten Arbeiter, die dem Geschäfte in Freud und Leid treu geblieben und dort heimisch geworden sind. So steht demnächst die Auszeichnung von dreien derselben bevor, von denen der eine 42 Jahre, und die beiden letzten 38 bezw. 29 Jahre in den Diensten der Firma sich befinden.

Die vorzügliche Leitung des Unternehmens läßt erwarten, daß dasselbe noch lange zu den bemerkenswertesten Großetablissements der sächsischen Industrie gehören wird.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil. Eckert & Pflug, Kunstverlag, Leipzig 1893, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gro%C3%9F-Industrie_des_K%C3%B6nigreichs_Sachsen_in_Wort_und_Bild_Teil_2.pdf/128&oldid=- (Version vom 4.8.2020)