so etwas gebe, und zwar gleich gegenüber. – „Thank you,“ sagte der Mohr, zog gemächlich seine Stiefeletten an und ging mit dem etwas schaukelnden Gang seiner Rasse zu dem Hause, über dem geschrieben stand: Hostinek. Aus den siebenundachtzig Tschechen waren, als er dort ankam, hundertunddreiundvierzig geworden. Der Mohr konnte also sagen, daß er mit großem Gefolge seinen Einzug hielt.
Trotzdem erachtete es der Wirt nicht für überflüssig, ihn zu fragen, ob er Geld hätte. „Jeld?“ erwiderte der Mohr, – „is nich!“ Und er fügte hinzu, daß er auch keineswegs gekommen sei, hier Geld auszugeben, sondern seine Absicht gehe vielmehr entschieden dahin, hier welches zu verdienen. Und das als Portier, Hausknecht, Zimmerkellner, Laufjunge, kurz in jeder nur immer gewünschten Eigenschaft, die einem besseren Mohren mit Vorkenntnissen in dieser Branche anständig sei. Dabei grinste er unablässig und wiederholte des öftern: „Ick heeße ebrijens Willem und bin aus Berlin N.“
Mittlerweile hatte sich hinter ihm die ganze
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/034&oldid=- (Version vom 31.7.2018)