als der Wille der armen Frauen und Mädchen, daß er mit mystischer Gewalt sie geradezu durchdrungen hatte.
Zuerst erfüllte sich dies an der Frau Wirtin, dann kam das Stubenmädchen an die Reihe, dann die Köchin, dann das Küchenmädchen; eine Weile später, und es begab sich dasselbe bei der Frau Majorin, dann an der Frau Chalupka, dann an Fräulein Brzczina, und so eine lange, lange Reihe hinab und hinauf durch die ganze soziale Struktur von Hatziau.
Lauter gescheckte Babies!
Ein wahres Glück, daß der notorische Widerwille der gesamten Weiblichkeit des Ortes jede gehässige Auslegung im Grunde ausschloß. Solange die Ereignisse sich auf das Haus beschränkten, in dem der abscheuliche Mohr persönlich wirkte, fehlte es freilich nicht an niederträchtigen Bemerkungen, und es war natürlich Herr Dr. Bammser, der darin das Schändlichste leistete; aber als schließlich der gesamte Nachwuchs des Ortes um diese Zeit kraushaarig und gescheckt das Licht der Welt erblickte,
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/044&oldid=- (Version vom 31.7.2018)