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kommt, wo man zu Düsseldorf von der Brücke in den Rhein springt.

Der Herr: Weil man zu viel schweres Bier getrunken hat … Verzeih! Verzeih! Das fuhr mir so heraus.

Vallottons Schumann: Laß ruhig fahren, Junge, – es ist was Wahres daran. Und übrigens: Treibt Euer Spiel, so lange es geht, mit leichten Melodien oder schweren Bieren, – gleichviel. Das Einzige, worauf es ankommt, ist die Kunst.

Der Herr: Ich muß dir die Hand küssen für das Wort, Meister. Das ist es: die Kunst! Aber, aber, – man kann das Leben darüber versäumen. …

Die junge schöne Venezianerin (in einem Renaissancerahmen): Und wenn? Und wenn? Das heißt zuweilen mehr gelebt, als was die anderen leben nennen, die mit Edeldamen in schönen Gondeln fahren und jeden Tag Cyperwein trinken, ganz in Seide und Brokat getan, mit Edelsteinagraffen auf der Mütze. Ihr dürft es mir glauben, Signor Dottore.

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Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 78. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/078&oldid=- (Version vom 31.7.2018)