Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band | |
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Tragödie in einem Bild, das an Hercules und Dejanira, an König Agne und Aslög erinnert.
Der erste Theil des Tages und der Reise war voll von Genüssen, unter welche ich ein paar vortreffliche Butterbrödchen mit einer Art von Sardellensauce und Käse, womit die gute Frau Tolme mich versehen hatte, und einige Bananas rechnen muß. Dabei erfreute mich der Gedanke an sie, die so mütterlich, so gut, so sorgsam für mich und Alle, die ihrer bedürfen, ist. Dankbarkeit und Freude über Menschen ist die beste Nahrung der Seele. Später wurde der Tag zu warm und der Boden gar zu sehr verdeckt von Schlingpflanzen. Dieß schläferte mich ein und bedrückte mich. Auf einer Eisenbahnstation kamen einige Frauenzimmer mit spanischen Physiognomien in den Wagen herein. Sie schienen der ländlichen Bevölkerung anzugehören, waren aber gut gekleidet und barhäuptig. Einige von ihnen waren sehr schöne, üppige, stolze Gestalten, und behandelten mit ausgezeichnetem Stolz und auffallender Ungnade einige Hofmacher, die ihnen gefolgt waren, und sie im letzten Augenblick mit Blumensträußen und Mienen umgaben, welche nicht verzweifelt, sondern eher schalkhaft aussahen, als sie sich zurückzogen, ohne einen Blick von den stolzen Schönen zu erhaschen. Dieß erweckte mich ein wenig. Und ganz hellwach wurde ich, als wir Nachmittags aus der buschreichen Gegend hervorkamen, und die Aussicht sich groß und plötzlich öffnete über die Stadt Matanzas, ihren herrlichen Meerbusen, jetzt vom allerhellsten Blau, und im Hintergrund den schönen Bergrücken „Pfanne von Matanzas“, so genannt von seiner Form, nebst der Oeffnung des Yumori-Thales.
Die frischesten, lieblichsten Windhauche umgaben mich hier. Und an der Eisenbahnstation kamen zwei Herren mit sanften, angenehmen Gesichtern und hießen mich willkommen. Es war mein junger Landsmann
Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/128&oldid=- (Version vom 15.9.2022)