Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band | |
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und denken: „Ich werde eines Tags unter ihnen ausruhen.“
Und wenn er es so weit gebracht hat, wenn er da lebt, wie der alte Pedro in der Hütte, die er selbst erbaut, unter den Bäumen, die er selbst gepflanzt hat, oder wie der Mann mit dem zerquetschten Arm und seine Frau — wer ist dann glücklicher als diese Leute? Die Sonne gibt ihnen Kleider, die Erde gibt ihnen gegen geringe Mühe reichliche Nahrung; die Bäume lassen ihre schönen Früchte für sie fallen, geben ihre Blätter, um ihre Wohnung zu bedecken, um ihr Vieh zu nähren; jeder Tag ist schön und sorgenfrei, jeder Tag hat seinen Genuß. — Sonne, Ruhe, Früchte, Leben in einer Luft, deren Einathmung allein schon Seligkeit ist; der Neger begehrt nicht mehr. Und wenn er am Abend und in der Nacht die rothen Feuer aus den Zuckermühlen leuchten sieht und das Geklatsche der Peitsche und das Geschrei von da hört, dann kann er zwischen den Palmen über seinem Haupte hindurch zu den milden Sternen emporschauen und den Herrn des Himmels preisen, welcher auch dem Sklaven einen Weg aus der Gefangenschaft zum Paradies noch auf Erden bereitet hat. Denn auch er war dort beim heißen Ofen in der Zuckermühle, unter der Peitsche des Treibers. Jetzt ist er hier in Freiheit und Frieden unter seinen Palmen. Auch sein bedrückter Bruder kann kommen. Was macht es ihm, daß sein Arm zerquetscht worden ist? Sein Herz ist gesund. Er ist frei und glücklich, und Niemand wird ihm seine Freiheit nehmen.
Der Neger unter spanischer Herrschaft kann eine Hoffnung besitzen und ein Dankgebet sprechen, wozu er unter der freien Flagge der amerikanischen Union nicht ermächtigt ist.
Heute ist es Sonntag, und Herr Chartrain erweist mir die Artigkeit, mich die Neger auf der Plantage sehen zu lassen, wie sie Vormittags ein Stündchen
Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/161&oldid=- (Version vom 15.9.2022)