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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band

in dem man unmöglich gehen kann. Dieß gehört zur Kehrseite der hiesigen Natur). Die Volante, die mit drei Pferden neben einander bespannt war, flog wie ein Wirbelwind durch die rothen Staubwolken, und unser Calashero Patricio schien sich an der wilden Fahrt recht zu erfreuen.

Es ist wieder Sonntag, der Sonntag, an welchem die Sklaven ein paar Freistunden haben sollten, und ich habe sowohl dem alten als dem jungen Herrn zugeredet und sie gebeten, daß sie den Sklaven das Tanzen erlauben mögen. Aber ich will sehen, wie es geht. Die Zuckermühle ist still, aber ich sehe die Sklaven in der Arbeit gehen, die Bagaza tragen, und ich höre die Peitsche knallen und treiben. Es ist schon spät am Vormittag. Ich schreibe in Erwartung und Ungeduld. Wird der Tanz zu Stande kommen oder nicht? Ich fürchte, daß man eine Entschuldigung findet, um den Tanz in Arbeit zu verwandeln. Ich gestehe, daß mir das sehr leid thun würde; denn man hat mir den Tanz versprochen und das arme Volk bedarf einer Ermunterung so sehr. Da — die africanische Trommel! — Das ist Tanz. Ich eile zum Tanze.

Später.  

Der Tanz fand dießmal nicht unter einem schattenreichen Mandelbaum Statt, sondern auf dem sonnenheißen Hof der Bohea. Die Musikanten mit ihren Trommeln waren im Schatten der einen Mauer des Küchengebäudes aufgestellt. Die Zahl der Tanzenden war nur gering. Der Tanz war von derselben Art wie auf Ariadne und bot kein Interesse der Neuheit dar, bis ein älterer Congoneger, Namens Carlo Congo, ein Mann von herculischer Brustbildung, sich dabei betheiligte. Er ließ die Trommler einen neuen Tanztakt

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/192&oldid=- (Version vom 15.9.2022)