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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band

Haus sitzende Frau mit einem Quäkerhut. Sie und alle Wolken verwandelten sich endlich in einen Haufen kleiner Spanferkel und so verschwanden sie. Das Licht bei der Wittwe in dem Orangenhain und das Licht in Enterprize waren erloschen. Jeder Windhauch hatte sich schlafen gelegt. Alles im Raume war still, Alles am Ufer war dunkel. Nur das Licht in dem Colonistenhaus brannte noch, aber dunkler; endlich erlosch auch es. Aber ich sah es doch im Hause brennen. Gegen Mitternacht verstummte auch die Musik der Neger; aber der Alligator und der Whip poor Will setzten ihr Duett die ganze Nacht fort.

Ich konnte nur wenig schlafen, obschon ich mich vollkommen wohl befand. Aber die Geister der Luft riefen mich, und wieder und immer wieder mußte ich auf unsere kleine Piazza im Hintertheil des Schiffes hinausgehen, wozu die Thüren vom Salon aus offen standen, und mußte da bloß in meinen weißen Kleidern immer und immer wieder das stille Schauspiel betrachten. Noch in der Morgendämmerung, als die Sterne erloschen und nur der Morgenstern klar stand über dem spiegelklaren See, währte das Duett zwischen dem Vogel und dem Alligator fort. Als die Sonne aufging, schwieg der erstere, und andere Vögel begannen zu singen und die Fische zu tanzen. Und die Unthiere des Flusses schwammen und schwimmen noch rings um uns her, sie scheinen es offenbar auf unser Schiff und seine Eßwaaren abgesehen zu haben. Der grausame Jäger ist nicht mehr hier. Und wir auf Sarah Spalding leben mit aller Welt im Frieden und denken gleich den Krokodilen nur auf ein Frühstück.

Später.  

Wir sollten frische Fische zum Frühstück zu bekommen suchen; unser Capitän ließ also ein paar Neger

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/347&oldid=- (Version vom 14.9.2022)