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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band

Ein schöner kleiner Fleck hier auf der Plantage ist das Häuschen, wo die alte schwarze Amme des Hausherrn von ihren Mühseligkeiten ausruht in Umgebungen, die von der zärtlichsten Pflege zeugen. Die Alte hat ihr eigenes sauberes Häuschen auf einer Terrasse am Ufer des Flusses und dabei alle Bequemlichkeiten, die sie nur wünschen kann, darunter auch einen angenehmen Schaukelstuhl; und die Kinder und Kindeskinder der Familie, welcher sie treu gedient hat, besuchen sie mit Liebe und Geschenken. Sie hatte mehrere eigene Kinder gehabt, aber sie gestand, daß die weißen Kinder ihr lieber waren. Und diese Liebe der schwarzen Ammen oder Wärterinnen für die weißen Kinder ist eine wohl constatirte Thatsache. Eine andere Thatsache, die man in den Sklavenstaaten auch oft sieht, ist die zärtliche Pflege, welche diesen treuen schwarzen Wärterinnen in ihrem Alter im Schooße der Familien zu Theil wird, wenn nemlich diese Familien es vermögen.




St. Simonsinsel, den 27. Mai.  

Draußen vor meinen Fenster strömt breit und klar der westliche Arm des Altamahaflusses, und daneben sitzt die Unterzeichnete auf einer Insel an der Küste Georgiens zwischen dem Fluß und dem atlantischen Ocean. Ich befinde mich jetzt in der Familie des Plantagenbesitzers J. Cooper, unter den Gärten- und Olivenhainen, wo sie ihr Sommervergnügen und die schützende Seeluft sucht, wenn die Fieber auf der großen Plantage

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Dritter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 338. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Dritter_Band.djvu/356&oldid=- (Version vom 13.9.2022)